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SHERMAN ROBERTSON & BLUES MOVE
Guitar Man - Live
Gesamtzeit ca. 56:55, 8 Titel, 2006, CrossCut CCD 11090
Einige der biografischen Daten sind beeindruckend -auch für Leute
die ihn mehrmals beim Gaildorfer Bluesfest bewundern konnten. Und dort
hat er nicht gerade einen schwachen Eindruck hinterlassen. Überhaupt
: Sherman Robertson und das Gaildorfer Publikum - jeder merkt: das ist
was Besonderes. Eigentlich sollte nach dem Konzept ein Act nicht sooo
oft dort spielen, aber bitte: kurzfristige Absage eines anderen Acts –
Sherman steht schon bereit. Und dass er auf’s Beste auch mit Begleit-Musikern
zurechtkommt, mit denen er nicht regelmäßig spielt, ist ein
weiteres Indiz für seine Klasse. Egal wer kommt, die Besetzungen
und ihr Sound wirken alle "aus einem Guss".
Für seine CD allerdings nahm er eine Band, mit der er mittlerweile
mehr oder weniger regelmäßig in Europa gespielt hat: Blues
Move, der Band seines europäischen Interessenvertreters Mike Hellier.
Und wie sich zeigt, ist auch dies keine allzu schlechte Wahl gewesen.
Doch zurück zum Mann selbst: Er wurde in Louisiana geboren und wuchs
in Texas auf, stand seit seinem 13 Lebensjahr auf der Bühne und begegnete
dabei gelegentlich auch seinem Vorbild Freddie King. Er wurde seit Mitte
der 70er Jahre zu einem der Eckpfeiler der Szene in Houston. Wer in der
Stadt war und eine Begleitband brauchte nahm Sherman Robertson und seine
„Crosstown Blues Band“. Nach drei Alben mit dieser Band Ende
der 70er/Anfang der 80er Jahre wurde es ruhiger um ihn, was Veröffentlichungen,
nicht jedoch, was seine Bühnen-Präsenz anging: Mehrere Jahre
bei Clifton Chenier als Gitarrist, dann u.a. bei Terrence Semien und Rockin’
Dopsie. Diese Zeit krönte er quasi mit der Teilnahme auf einem Titel
von Paul Simon’s Erfolgsalbum "Graceland" von 1986 u.a.
mit seinen damaligen Arbeitgebern. Nach der Rückkehr zu seinen ursprünglichen
Metier in einer Art „Edel-Begleitband“ fand die lange Pause
seit seinen letzten eigenen Alben schliesslich ein schnelles Ende .(1993-
Single „Out Of Sight Out Of Mind“ aus dem von Mike Vernon
für Atlantic produzierten Album „I’m The Man“,
das in Deutschland 1994 veröffentlich wurde – ein Jahr später
als in UK. Eine CD erschien hierzulande 1995: „Here And Now“
und 1998 das bisher letzte Album 1998 „Going Back Home“ auf
Audioquest). Danach war leider wieder zuerst einmal "Sendepause".
Das vorliegende Live-Album, im Frühjahr 2005 in Holland aufgenommen,
stellt sozusagen das "erste Lebenszeichen" nach 7 Jahren dar.
Und es wird ihm ziemlich gerecht, dem "Mann". Kraftvolle, virtuose
Gitarre, kraftvolle Stimme mit einer Begleitband, die Robertson’s
Vielseitigkeit recht ordentlich unterstreicht und zwar von Slow-Blues
über Shuffles bis zu eher "angefunkten" Sachen. Freddie
King wäre wohl stolz auf seinen Nachfolger. Und: Ja, was für
ein Lebenszeichen!
Nur, wie gesagt, wenn man Robertson (nicht nur) in Gaildorf schon live
erlebt hat, will man einfach noch mehr und es bleibt zu hoffen, dass da
bald ein Studio-Album folgen könnte. Der Mann ist einfach schon fast
skandalös unterrepräsentiert auf CD -„tragically underrecorded",
wie das auf gut (?) Neu-Deutsch heissen würde.
Zu erhalten ist das Album im Handel durch den Vertrieb von InAkustik (www.in-akustik.de)
oder direkt über die Website von CrossCut Records (www.crosscut.de).
Hier entlang
zur Website von Sherman Robertson..
15.05.2006
- sk -
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