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DELBERT
MC CLINTON
Live
Gesamtzeit CD 1 49:26, 11 Titel, CD 2 39:27, 8 Titel, 2003, Blue Rose/New
West Records NW6048
Ohne
McClinton keine Beatles und keine Blues Brothers!!
OK. gut, das ist jetzt übertrieben. Aber zumindestens gäb’s
kein "Love Me Do" in der uns bekannten Form, hätte McClinton während
einer gemeinsamen Kurztournee als Bandleader für Rock'n'Roll-Größe
Bruce Channell ("Hey Baby" - gell, Ötzi der hat’s erfunden!)
durch England zu Anfang der 60er Jahre nicht John Lennon die Anfangsgründe
des gepflegten Bluesharpspiels gezeigt. Und Jake und Elwood hatten auf
ihrem Debütwerk anno 1978 neben Songs von solchen "Unbekannten" wie
Otis Redding, David Porter & Isaac Hayes, Charles Calhoun und Floyd
Dixon auch die Werke "junger Talente" wie Don Walsh und Delbert McClinton.
Dessen "B-Movie Boxcar Blues" war auch im Live-Repertoire der Brüder.
Als "Happen zum Schluß", sozusagen. Na, wenn das kein Ritterschlag
für einen "jungen" Komponisten ist!
Und überhaupt: "jung". Ich weiß nicht ob das die richtige Bezeichnung
für einen Musiker (ja, er spielt auch noch ganz gut Gitarre und Piano!)
und Komponisten ist, dessen Karriere schon seit 1954 stetig 'rauf und
'runter gegangen ist, die New York Times nannte dies treffend "eine Zickzackfahrt
zum Ruhm". Mit den ersten Singles landete er bereits in den Charts und
ab und zu landet immer noch der eine oder andere Song von ihm ganz oben,
wenn auch meist mit solchen Interpreten wie Emmylou Harris, Garth Brooks,
Vince Gill, Wynonna, Lee Roy Parnell, Martina McBride.
Und natürlich gewann er auf diese Weise meist als Komponist und weniger
als Interpret ab und zu einen Grammy.
Bespreche ich also hier eine Country-Music-CD? Mitnichten! Zwar könnte
dieser Eindruck sich angesichts seiner Herkunft - Fort Worth, Texas -
und seines Wohnortes - Nashville, Tennessee - eher verstärken. Doch
halt, - gab und gibt es nicht in Fort Worth auch eine blühende Bluesszene?!
Mir fallen da Begriffe wie "The Bluebird Club" und Robert Ealey ein.
Keine weitere Exkursion jetzt, - zurück zu Delbert McClinton’s
neuestem Werk!
Und gleich zum "springenden Punkt" des Ganzen: ungeachtet aller Pop- und
Country-Charterfolge haben die jeweiligen Live-Bands von McClinton eines
gemeinsam: kommt’s darauf an, können Sie "shuffeln" wie die
Teufel!
Da kann manche Bluesband aus Chicago bleich werden vor Neid, und zwar
dermaßen, dass US-Talkmaster Conan O’Brien im Vergleich dazu
richtig dunkelhäutig aussähe! Und so stellt sich bei dieser
CD logischerweise nicht die Frage: "gut oder schlecht", sondern die Frage:
"so gut wie das Live-Album auf Alligator (Live From Austin - ALCD 4773;
veröffentlicht 1989) oder nicht??" Heikle Frage, diese.....
Gute Songs gibt’s auf beiden, meistens welche von Delbert M. selbst
- klar,oder?!
Der Rest ist geschmackvoll ausgesucht. Blues, Rock, Country-Rock und Soul.
Otis Redding’s Parade-Ballade "I’ve Got Dreams To Remember"
klingt jedesmal so, wie wenn’s sein ureigenstes Lied wäre.
Von der Repertoire-Auswahl sind die neuen Aufnahmen etwas "blueslastiger".
Die alten Aufnahmen enthalten einen etwas höheren Anteil von seinen
"Pop"-Songs, - wenn man das überhaupt so bezeichnen darf.
Zum "Frontman" selbst: McClinton ist halt jetzt noch 14 Jahre erfahrener,
aber gesanglich etwas "angeheiserter", wenn man das aufgrund seiner Stimme
überhaupt so feststellen kann. Gesanglich gehen die Punkte also eher
an die alten Aufnahmen, da die Stimme dort "einen Tick" dynamischer aber
kontrollierter erscheint. Harmonica spielt er immer noch sparsam, aber
sehr effektiv und er hat bei diesen Aufnahmen einen besseren Ton als vor
14 Jahren. Die Punkte sind hier eindeutiger zugunsten der neuen Aufnahmen
verteilt.
Zur Band: Don Wise ist nach all den Jahren immer noch "mit an Bord". Diesmal
neu dabei ist Kevin McEndree, Veteran vieler Blues-Aufnahme-Sessions u.A.
bei Anson Funderburgh. Aber: Rein zahlenmäßig steht’s
11 zu 7 für die alten Aufnahmen und zwar einschliesslich solcher
"Schwergewichte" wie Sax-Legende Kaz Kazanoff und Gitarrengröße
Stephen Bruton (u.A. Bonnie Raitt). Hhmmmm. Die endgültige Bewertung
wird wohl zu einer Frage der Schwerpunkte.
Also, sagen wir’s `mal so: - wer den fetteren Sound und die etwas
größere Bandbreite der Songs haben will, sollte zum älteren
Album greifen, - wer den bluesigeren Delbert McClinton und eine Menge
guter Songs für’s Geld haben will, greift zum neuen Live-Album,
das auch einen Tick besser aufgenommen zu sein scheint.
Ich kann mir gut vorstellen, wie die norwegischen Radio-Toningenieure
erstaunt waren, als sie die Aufnahmen gegenhörten. Die Aufnahmen
waren ursprünglich nur zur Sendung in Radio und Fernsehen vorgesehen.
Gottseidank, dass man "ein Einsehen" hatte und die Aufnahmen dem Rest
des Planeten auf diese Weise zugänglich machte.
Ich will da jetzt nicht falsch verstanden werden: Beide Alben bekommen
eine dicke Empfehlung!!
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Intro - Old Weakness (Comin’ On Strong) (3:05)
Gary Nicholson, Bob DiPiero
Leap Of Faith (6:05) Gary Nicholson, Glen Clark
I’m With You (4:29) Mickey Jupp
I Wanna Thank You Baby (3:55) Delbert McClinton
I Want To Love You (8:53) Delbert McClinton
Smooth Talk (3:40) Delbert McClinton, Gary Nicholson
Maybe Someday Baby (3:39) Delbert McClinton
Don’t Want To Love You (3:18) Delbert McClinton, Billy Lawson
New York City (4:14) Delbert McClinton, Tom Faulkner
Squeeze Me In (2:48) Delbert McClinton, Gary Nicholson
I’ve Got Dreams To Remember (5:19) Otis Redding, Zelma Redding & Joe Rock
Why Me ? (3:49) Delbert McClinton, J. Fred Knobloch
Rebecca, Rebecca (6:39) Trad. Arranged By Delbert McClinton
Going Back To Louisiana (4:32) Robert Eugene Osborn
When Rita Leaves (5:16) Delbert McClinton, Gary Nicholson
Livin’ It Down (3:08) Delbert McClinton, Benmont Tench, Gary Nicholson
Giving It Up For Your Love (3:22) Jerry Lynn Williams
B-Movie Boxcar Blues (8:47) Delbert McClinton
Little Fine Healthy Thing (3:54) William R. "Billy The Kid” Emerson
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Delbert McClinton - Vocals
Harmonica; Kevin McEndree - Keyboards
George Hawkins - Bass
Rob McNelley - Guitar
Lynn Williams - Drums
Terry Townson - Trumpet
Don Wise - Saxophone
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Erhältlich
in gutsortierten Fachgeschäften oder über Versand wie z.B. CrossCut,
Bremen.
Hier entlang zur Website von Delbert McClinton..
11.01.2004
- sk -
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