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BIG
SANDY & HIS FLY-RITE BOYS
It's Time
Gesamtzeit 43:22, 14 Titel, 2003, YepRock Records YEP 2046; Import durch
Cargo Records Deutschland
Auf
dem Back-Cover: Alte Remo-Drums, 50er Optik in weiss-perlmutt, roter Kontrabass,
Gitarre mit Kaufhaus-Optik a la 60er Jahre in “yellow-sunburst“
mit Original-„Bigsby“-Tremolo, Pedal-Steel-Gitarre mit farblich
passendem „Premier”-Verstärker zweifarbig in Crème
mit “Oxblood-Tweed”-Oberseite.
Die zugehörigen „Figuren": gekleidet in zweiteiligen Anzügen
mit schmalen Revers, Hemden mit ebensolchen Krägen, schmale Krawatten
oder „Bowties“ und alle perfekt „brisk-frisiert“,
wie man früher entsprechend der Werbung für die Frisiercreme
dieses Namens zu sagen pflegte. RockABilly? RockABilly! Nicht schon wieder,-
oder?! Doch, doch! Und zwar nicht ohne Grund.
Kann der Verfasser schon bei den meisten Veröffentlichungen der Paladins
seine Begeisterung nur mit Mühe zügeln, so gilt dies auch bei
dieser Band.
Gut, stets hört man da, wie auch sonst immer, deutlich mehr „-Billy“
als bei den Paladins. Und das,obwohl die Bands wohl aus der gleichen Gegend
Kaliforniens zu stammen scheinen. Aber während bei den Paladins der
Blues-,Beat- und Surf-Einflüsse deutlich zu hören sind, gilt
dies bei Big Sandy And His Fly-Rite Boys eher für die Einflüsse
von Hillbilly, Country und Western Swing.
Zwar ist dies hier nicht die zweifellos beste CD der Band - dies gilt
eher für Big Sandy’s vorangegangenes Solo-Werk „Dedicated
To You“ und besonders für das Band-Album „Jumping From
6 To 6“, das seinem Titel alle Ehre machte, aber es gibt eine Menge
Bands in diesem Genre, bei denen die optische Stilistik Alles zu sein
scheint und deren musikalisches Repertoire sich in Platitüden erschöpft.
Ehte Klasse hört man auch auf „schwächeren“ Alben
guter Bands. Wie hier, eben! Die Buben swingen und „jumpen“
fast wie immer, das Repertoire besteht wie immer aus Eigenkompositionen
(- das ist ausnahmsweise nicht der Fall bei Sandy’s Solo-Album!).
Die Band scheint immer das richtige Maß an rhythmischem Druck und
Variabilität oder (im Gegenteil dazu) „Schmalzigkeit“
(oder Sentimentalität, je nachdem, wie man es sieht) zur Hand zu
haben, um auf diese Weise ein perfekt authentisches 50er-Jahre-Feeling
herbeizuzaubern zu können. Die Band bildet eine perfekt eingespielte
Einheit, bei der die einzelnen Musiker aufgrund ihrer musikalischen Fähigkeiten
sowohl zum Gruppensound als auch zu ihrer vorteilhaftesten Profilierung
auf’s Beste beizutragen in der Lage sind.
Aber es ist nun einmal schwer, grandiose Aufnahmen bei jedem Nachfolgewerk
zu übertreffen.
Wird dann eine CD veröffentlicht, die das Vorgängerwerk nicht
„toppt“, bleibt beim Rezensenten
(oft zu Unrecht) ein Gefühl leichter Wehmut.
Fazit: Eine (leider nur) akzeptable CD, besonders geeignet für RockABilly-Freunde,
denen die letzte Platte der Paladins zu „bluesig“ daherkam.
Zu
erhalten ist das Album im gutsortierten Handel.
Hier entlang
zur Website von Big Sandy..
11.01.2004
-skr-
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