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STEVEN SEAGAL
Mojo Priest

Gesamtzeit ca. 61:39, 14 Titel, 2007, Hypertension HYO 7253

Steven Seagal - Mojo Priest Der Anblick des Covers zwingt einen geradezu dazu: „Ey, - so hab ich mir das vorgestellt, der posiert hier rum und zwar genau wie erwartet, und der sieht auch so aus wie im Film, als ob er zum Lachen in den Keller geht und zwar in den Tiefkeller. Wenn der so streng riecht, wie er dreinblickt, haben die Fliegen ein Problem... und dann fallen einem noch die gesamten Chuck-Norris-Witze des vergangenen halben Jahres sofort wieder ein - alle auf einmal!! Und dann der Titel der CD. Gut, wenn sich der Anfall gelegt hat – und den hat nicht nur der Rezensent beim Anblick des Covers bekommen, fallen einem auch die guten und weniger guten CDs ein, die Hollywood-Schauspieler im Laufe der Zeit schon veröffentlicht haben. Nicht gerade massenhaft , aber auch nicht gerade selten - einige davon sind und waren wirklich gelungen, - und einige auch erfolgreich wie z.B. die Werke von Don Johnson oder Johnny Depp. (Beachtlich die CDs von Bruce Willis, eine hammerharte positive Überraschung war die CD von Kevin Spacey. Ein Tribut an Bobby Darin).

Man atmet beim Hören dann tief mehrmals durch, unterdrückt sein Grinsen und stellt fest, dass der Unterkiefer deutlich der Schwerkraft zu gehorchen beginnt, auch wenn man ihn immer durch Muskelkraft nach oben zu bewegen sucht. Auf gut deutsch: die Kinnlade klappt langsam aber sicher nach unten. Und das geschieht erfahrungsgemäß am ehesten in Situationen, in denen das Erstaunen Überhand nimmt. Wie eben hier. Tja, und dann hört man sich die CD immer wieder an - irgendwo muss doch da der Hund begraben sein. Was!? --- der Bursche spielt auf der Gitarre das FAST ALLES selbst ( gut, vielleicht waren das eben „ein paar Töne zuviel - mehr als Jimmie Lee Vaughan da gespielt hätte, - sicher.), singt das FAST ALLES selbst (gut, aber GERADE EBEN hat er doch gekrächzt?!), schreibt die meisten Songs selber (ich habe mich auch bis jetzt noch nicht lachen hören !) und hat DAS GANZE auch noch produziert?! (Ja, darf der das?! -- oder hatte er vorher seine Kritiker aus dem Studio geprügelt?!)
Da gewinnt dann Hubert Sumlin’s Zitat im Covertext dann doch eine gewisse Glaubwürdigkeit von Werbung oder Wahlversprechen:
„Mann, Steven kann spielen! Schau ihm auf die Finger, -- das geht fast wie bei mir. Der ist ein Zauberer. Wenn Du seiner Gitarre zuhörst – die spricht zu Dir!“ Da ist definitiv Wahres dran. Sicher, die CD ist NICHT die beste Bluesplatte aller Zeiten, und auch vermutlich nicht einmal die Bluesplatte des Jahres. Aber was Steven Seagal da auf die Beine gestellt hat und rüberbringt, nötigt einem in der Summe einfach jede Menge Respekt ab. (Man möchte’ fast sagen: Steven, statt uns mit deinen Filmen weiter so zu langweilen – geht doch bitte mal auf die Bühne und spiel dem Clapton Erich mal kurz den Arsch ab! -Gut, das war jetzt wieder einmal etwas übertrieben).
Einen solchen Auftrieb von Blueslegenden wie hier hat man natürlich auch schon woanders gesehen und gehört - aber, wohlgemerkt: ein paar Mal auch deutlich schlechter als hier.
Das Cover hätte uns eine Warnung sein sollen: Der Man sieht nicht nur Ernst aus - der meint das auch so!
Na ja , letztendlich findet man beim öfterem und genauerem Hinhören das eine oder andere „Haar in der Suppe“, besonders das längst mehrfach tot gespielte „Hoochie Coochie Man“ sei hier genannt, aber eines lässt sich nicht wegdiskutieren: Die Sache klingt atmosphärisch dicht und authentisch, - erstaunlich nicht nur angesichts der Tatsache, dass Segal das Ding auch noch produziert hat.
Und gelingen „tut“ das auch nicht zuletzt mit Hilfe von illustren Gästen wie Hubert Sumlin, Bob Margolin, James Cotton; Willie „Big Eyes“ Smith, „Pinetop“ Perkins (Wobei ? - Man ahnt es : bei „Hoochie Coochie Man“! Außerdem dabei: Teena Marie- auf Titel 7, Ruth Brown - auf Titel 11, Louisiana Red, auf Titel 10, und Bo Diddley, auf Titel 14).
Als gesunde Grundlage bekam das Ganze von Studiocracks mit Blues- und Soul-Erfahrung ein verlässliches Rückgrat eingesetzt. Passt.
(Gerüchteweise hat der Rezensent vernommen, dass Mr. Seagal gelegentlich mit den Jungs auch auf der Bühne steht. Stimmt das?!)
Also, - das ist DIE Platte für den Bluesfreund, der sich (in Maßen, versteht sich) angenehm von „Mainstream Blues“ überraschen lassen will. Fazit: Respekt, gelungen, weiter so!


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Somewhere In Between (4:79) Steven Segal & Greg Barnhill
Love Doctor (3:40) Steven Segal & Tommy Kay
Dark Angel (3:57)
Gunfire At A Juke Joint (3:45)
My Time Is Numbered (4:19)
Alligator Ass (4:03)
BBQ (3:26)
Hoochie Coochie Man (4:25) Willie Dixon
Talk To My Ass (3:51)
Dust My Broom (4:38) Robert L. Johnson & Elmore James>
Slow Boat To China (8:43)
She Dat Pretty (3:44)
Red Rooster (3:29)
Shake (3:32) Steven Segal, Bo Diddley


Alle Songs: Steven Segal soweit nicht anders angegeben.


   
     

Steven Seagal - Vocals, Guitar, Drums (12)
Tony Braunagel - Drums
James Kinard - Bass
Norris Johnson - Hammond B-3, Piano
Jack Holder - Guitar
Josh Roberts - Guitar
Debra Barnes - Background Vocals (2, 6)
Carla Barnes - Background Vocals (2, 6)
Daunielle Hill - Background Vocals (2, 6)
Ernest Williamson - Piano (4), Keyboards (10)
Myron Howard - Drums (4)
James Robertson - Drums (5)
Ellis Hall - Background Vocals (4, 5, 14)
Jackie Johnson - Background Vocals (6, 7)
Big George Brock - Harmonica
Sam Shupe - Bass (12)
Tommy Klemperer - Bass, Slide Guitar (13)
Shaun Fisher - Keyboards (13)

   

Zu erhalten ist das Album im gutsortierten Fachhandel (Vertrieb: Soulfood) oder bei Crosscut.


Hier entlang zur Website von..
..Steven Seagal.. www.stevenseagal.com/

 

23.03.2007 - sk -

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