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BO
RAMSEY
Stranger Blues
Gesamtzeit ca. 47:25/15:30, 12 Titel, 2006, Rounder Europe CSCCD 1041
Eine
ganze CD nur mit Cover-Versionen, da darf man skeptisch sein, oder?!
Und überhaupt: Wer ist dieser Bo Ramsey? Offensichtlich niemand,
der den „großen“, hierzulande bekannteren Blues-Szenen
zuzurechnen zu sein scheint.
Von den Mitspielern sind auch nur Greg Brown und Ricky Peterson durch
eigene CDs und Mitarbeit auf CDs von anderen Musikern hier etwas bekannter.
Gut, die eigene Familie hilft hier offensichtlich kräftig mit, aber
was sagt uns das weiter? Und außerdem: sein Debüt-Werk ist
das hier schon gar nicht.
Weiteres "Graben" im eigenen Archiv fördert die gelegentliche
Zusammenarbeit mit Roots-/ Country-Sängerin Lucinda Williams und
Mitarbeit auf den Platten von Greg Brown zutage, das Internet eine Tour
als Vorgruppe von Page & Plant, sowie fortgesetzte Studio-Arbeit seit
Ende der 70er Jahre als Gitarrist und Produzent. Und nicht zuletzt liest
man von mindestens 4 CDs unter eigenem Namen. Das ist dann schon deutlich
eindrucksvoller als zunächst gedacht.
Ist das vorliegende „Werk“ nun angesichts des ambitionierten
Programms aus einem Dutzend der renommiertesten Blues-Songs der Geschichte
mindestens so eindrucksvoll wie diese Liste? In der Tat, das kann man
durchaus bejahen!
Wenn auch die gesanglichen Fähigkeiten sicherlich nicht Jedermanns
Geschmack sein dürften und Mr. Ramsey entschieden nicht zu den eindrucksvollsten
Bluessängern gehört, die man so hört, ist ihm da doch zu
bescheinigen, dass er seine Sache da ordentlich und vor allen Dingen passend
„über die Bühne bringt“. Die Stimme fügt sich
fast bruchlos in die atmosphärisch dichte Vorstellung ein, die er
da instrumentell und im Arrangement der Titel mitsamt seinen Mitmusikern
zu Gehör bringt. Die rhythmische Dichte bezeichnet man so normalerweise
neudeutsch als „Groove“. Im Ernst, die Sache „groovt
wie die Hölle“ und zwar so sehr, dass man sich erlauben kann,
einige Titel langsamer als die Originale zu spielen, ohne dass Dichte
und Druck verloren gehen. Von Klang und Abmischung her muss man der ganzen
Angelegenheit sowieso bescheinigen, dass sie sich äußerst gelungen
anhört. Little Walter- und Sonnyboy Williamson-Titel ohne Harmonika
?! Das funktioniert hier sehr gut. Howlin’ Wolf-Titel ohne wirklich
eindrucksvolle Stimme ?? Auch das funktioniert hier! Delta-Blues-Klassiker
?? Interessant dargeboten. Und auch Titel wie „Freight Train“
– oft genug in der Vergangenheit „zu Tode gespielt“
wurden, erhalten hier eine gewisse Leichtigkeit und Frische, - dieser
Titel besonders auch eine gewisse „meditative“ Qualität.
Bo Ramsey weiß ganz entschieden, was er mit einer Gitarre „anstellen“
soll, ohne durch übertriebene Virtuosität zu glänzen zu
versuchen.
Der Rezensent hat bekanntermaßen ein "Faible" für
begnadete Minimalisten an der Gitarre wie z.B. Jimmy Lee Vaughan -- und
eins ist klar: Bo Ramsey passt in diese Liga! Eine ziemlich entspannte
Sache, die den Originalen gerecht wird und der zuzuhören Freude bereitet.
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Stranger Blues (5:08) Elmore James
Hate To See You Go (3:01) "Little" Walter Jacobs
Sitting On Top Of The World (3:58) W. Vinson- L. Chatmon
Jump Baby Jump (4:26) Jessie Mae Hemphill
Crazy Mixed Up World (4:11) Willie Dixon
Little Geneva (3:12) McKinley “Muddy Waters” Morganfield
You Got Me Dizzy (3:26) Jimmy Reed-Ewart Abner jr.
I Wanna Get Funky (4:08) Carl William Smith
No Place To Go (5:21) Chester "Howlin’ Wolf"
Burnett
Unseeing Eye (3:13) Alec Rice “Sonnyboy Williamson” Miller
Freight Train (3:23) Elizabeth “Libba” Cotton (instrumental)
Where The Sun Never Goes Down (3:51) Trad. From Willie Mae Williams
Aufgenommen am 13. und 24. Luli 2006 in Minneapolis , Minnesota (USA)
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SBo Ramsey - Guitars, Vocals, 12-string Accoustic Guitar, National Reso
Pieta Brown - Electric Guitar (Tracks 1,5,8 & 9), Harmony Vocals (Track 8), Tamborine (Track 4), Percussion (Track 1,2,5 & 7)
Steve Hayes - Drums, Percussion (Tracks 3 & 4)
Rico Cicalo - Caldo Elec, Accoustic Bass
Ricky Peterson - B-3, Wurlitzer Piano, Accoustic Piano (Track 12)
Benson Ramsey - Electric Guitar ( Track 2,7 & 11), Harmonica (Track 1)
Greg Brown - Accoustic 12-string (Track 12), Banjo (Track 11, 13)
Joe Price - Guitar (Tracks 6 & 10)
David Zollo - Wurlitzer Piano Track 3)
Alex Ramsey - Accoustic Piano (Track 9)
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Zu erhalten ist das Album im gutsortierten Fachhandel (Vertrieb: InAkustik)
oder bei Crosscut.
Hier entlang
zur Website von Bo Ramsey..
13.02.2007
- sk -
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