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TOM
PRINCIPATO
House on Fire
Gesamtzeit ca. 52:54, 11 Titel, 2003, Dixie Frog FGCD 8562
Irre ich mich, oder strengen sich im Augenblick speziell die Bluesleute
besonders an, gute CDs aufzunehmen, zu einer Zeit, in der die Geldbörsen
immer größere Löcher haben und es immer schwerer wird,
sich alle CDs zu kaufen, die man gut findet? Man könnte fast diesen
Eindruck bekommen – und ich habe hier nur zwei CDs aus den vielen
Neuerscheinungen ausgewählt (die andere ist die neue von Duke Robillard
- "Exalted Lover").
Tatsache ist: dies ist Principato‘s beste CD seit langer langer
Zeit. Er besitzt hierzulande bei weitem nicht den Status als Gitarrist
wie Duke Robillard. Und das ist eigentlich nicht immer gerechtfertigt.
Und besonders, wenn man auf "gitarrenlastigen" Blues steht,
hat man Probleme, dies einzusehen. Es könnte einerseits daran liegen
dass Principato in den über 25 Jahren seines Werdegangs als Gitarrist
und trotz seiner über 12, teils recht spektakulären Alben in
Europa nie die soliden Vertriebsverhältnisse für seine CDs und
LPs hatte wie Robillard und auch daran, dass er relativ selten hierzulande
tourte. Dazu kommt andererseits meines Erachtens die Tatsache hinzu, dass
die Mehrzahl seiner bisherigen Touren in eine Phase fielen, in der er
recht laut und "rockig" daherkam.
Es geht das Gerücht, einige Bluesfreunde hätten in den 80er
Jahren darauf gewettet, dass er mit Walter Trout und Stevie Ray Vaughan
einen Wettbewerb hätte, wer die meisten Zuhörer taub spielt.
Wenn man dies zwar getrost in das Reich der Legenden verbannen kann, sagt
das aber auch eine Menge darüber aus, dass seine damaligen Auftritte
teilweise nur auf geteilte Zustimmung und gebremste Begeisterung stießen.
Dank dieser CD dürfte er sein Image sicher zurechtrücken können.
Mit seinem dynamischen, aber dennoch filigranen Auftritt, - er kann halt
gut "rocken" - bei dem er mit seiner Rhythmusgruppe die "hohe
Schule" des Spielens in 3er-Besetzung auf einigen Tracks meisterhaft
zelebriert, wird er sich neue Freunde erwerben und alte Fans erneut erfreuen.
Während sein Gitarrenspiel rein vom Sound her nicht ganz so varianten-
und nuancenreich ist (Stichwort: Fendergitarrist bleibt Fendergitarrist!!)
wie das Duke Robillards', hat er doch eine ganze Menge an Druck und Dynamik
auch in den relaxteren Stücken zu bieten. Der Schwerpunkt liegt auf
3 Säulen: leichte Rocker, relaxte, aber druckvolle Shuffles und leicht
"angefunkte" Stücke, teilweise mit dem typischen "New-Orleans-Feeling"
des "secondline" Beat. Einziger Wermutstropfen: auch wenn gute
Instrumentaltitel zahlreich sind (über die Hälfte der Titel!!)
, - von der Qualität mehr als nur "Füller", und seine
Gesangsdarbietungen sich ohne Weiteres gut hören lassen können,
vermisst man Gastvokalisten oder -Innen und auch weitere Gitarristen (wie
früher Jimmy Thackery und Danny Gatton!!), die für etwas mehr
Abwechslung inmitten des "Shuffle-Paradieses" sorgen. Gelungener
Ausklang: das Gitarre/Orgel- Duett im letzten Titel, das schon fast meditative
Züge zeigt.
Eine hörenswerte Platte, nicht nur für Gitarrenfans, und ein
Anreiz, wieder auf Principato-Konzerte zu gehen wenn sich die Gelegenheit
dazu bietet.
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Till I get what I came here for (5:21) Tom Principato
Done your Daddy dirty (5:22) Roy Buchanan
Crazy mixed-up world (4:07) Willie Dixon>
Apricot brandy (2:59) Weis-Fanfara
Voodoo thing (3:27) Tom Principato/John Perry/Joe Wells
Very blue (8:59) Tom Principato
Break out (4:14) Tom Principato
House on fire (4:35) Tom Principato
Shuffle - 50 (5:44) Tom Principato
I hear you knockin’ (5:43) Dave Bartholomew
Baptised in muddy water (2:23) Tom Principato
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Tom Principato - Guitar, Vocals
John Perry - Bass, Bassguitar, Vocals
Joe Wells - Drums
Tommy Lepson - Hammond Organ, Bassguitar, Vocals
Kevin McKendree - Piano
Cesar Vanegas - Congas
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Zu
erhalten ist das Album im Handel durch den Vertrieb von Fenn Music Service.
Hier entlang
zur Website von Tom Principato..
30.09.2003
- sk -
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