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ANA
POPOVIC
Ana! Live in Amsterdam
Gesamtzeit 41:40, 13 Titel, 2003, Ruf Records, Ruf 1106
Mit
“ANA” nahm die gebürtige Belgraderin Ana Popovic in ihrer
seit einigen Jahren gewählten Wahlheimat, den Niederlanden eine Live-CD
auf. - "Tatort": Melkweg, Amsterdam. Zum Intro mit funkigem Bass
und Rhodes wird Ana mit entsprechender Ankündigung ihrer W.C. Handy
Award-Nominierung auf die Bühne geholt. Sie legt auch gleich mit Wha
Wha-betonter Gitarre los, und der Chorgesang verkündet das Motto der
Tour: „Comfort to the soul“. Üergangslos, mit kraftvoller
Stimme schlägt sie bei "Don't bear down on me" die rockigere
Seite an.
Bei "Sitting on top of the world" geht es dann in Richtung klassischem
Chicago Blues – mit einer schönen Hammond-Orgel, und einem fast
schon spacigen Gitarrensolo. Mein absolutes Highlight der CD ist das Instrumental
„Navajo Moon". - Ana widmet dies den Gitarristen, die ihren Stil
all die Jahre beeinflussten: insbesondere Stevie Ray Vaughan und Ronnie
Earl.
Ein Slow Blues, dessen erste Harmonien etwas an Rivera Paradise erinnern;
das Thema ist allerdings so virtuos und trotzdem gefühlvoll gespielt,
dass dieser Vergleich schnell wieder vergessen ist. Organist Dominique Vantomme
brilliert hierbei mit einem Hammond-Solo mit „Gänsehautfaktor“;
gefolgt von Ana´s Solo, die dabei viele Register der Gitarrenspieltechniken
zieht.
Bei „Bigtown Playboy“ betritt Ana die Welt der Slidegitarre.
(Und sie war hörbar schon öfter da.) Die klassischen Slide Riffs
a la Elmore James oder des alten Texas Blues werden wiederbelebt. Mit „Won´t
let you down“ geht es von Stimmung und Basic Sound schon fast in die
funk/soulige Richtung von Sade. - Gitarre mit etlichen „Oktave-Lines“
und zeitweise fast gehauchtem Gesang. Die Keyboards im Rhodes Sound machen
diese Atmosphäre perfekt.
Ein weiteres Stück, das Ana einem anderen Musiker widmet ist "Jaco".
Unschwer ist schon beim Titel zu erkennen, dass es sich hierbei für
den für sie größten Bassisten, Jaco Pastorius handelt. Vom
Rhythmus jazzig mit leichten Latin-Einflüssen. Zum Schluss der Show
wird es dann nochmals richtig rockig. Mit "My man" gibt sich Ana
von der härteren Seite und lässt das Wha Wha beim Solo nochmals
dominieren.
Es ist dann noch ein angekündigter "Hidden Track" auf der
CD, der im Titel 12 ab 6:09 erklingt. (Hätte man auch mit eigener Tracknummer
versehen können, wenn der Titel schon auf dem Back Cover abgedruckt
ist) - Mit akustischer Gitarre, begleitet von der Rhythm Section spielt
Ana "Long lost love".
Dieser Live-CD zeigt eine gute Bandbreite der stilistischen Vielfalt von
Ana Popovic und ist ein weiterer Beweis, dass es etliche Ladies im Blues
gibt, die die Gitarre beherrschen.
Zu
beziehen ist das Album über den gutsortierten Einzelhandel
sowie über Ruf Records (www.rufrecords.de).
Hier entlang
zur Website von Ana Popovic...
07.06.2005
- vk -
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