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TOMMY
CASTRO -JIMMY HALL - LLOYD JONES
Triple Trouble
Gesamtzeit 52:24, 11 Titel, 2003, Telarc CD-83585
Ich
habe immer noch Vorurteile gegen “Allstar”-Sessions. Das sollte
ich bei der Rhythmusgruppe und dem Organisten eigentlich nicht haben,
oder? StevieRay’s Begleitmusiker bürgten und bürgen sowieso
immer für ein gewisses Niveau bei ihrer „Arbeit“. Und
zwar für ein hohes. Nun, und wieso soll das hier denn eine „Allstar-Session“
sein? Kennt die Jungs „vornedran“ denn überhaupt jemand??
Klar, wir reden hier nicht vom Bekanntheitsgrad eines John Lee Hooker
oder B.B. King.
Aber gerade Castro ist hierzulande kein Unbekannter mehr. Ein bis zwei
kleinere Tourneen und ein für einen Bluesman durchaus beachtlicher
Plattenumsatz haben schon so etwas wie eine kleine Fangemeinde entstehen
lassen. Es ist selbst eine DVD lieferbar) . Zwar ist Lloyd Jones auf dieser
Seite des Atlantiks entschieden noch der Insider-Tip - was aber nichts
über seine musikalischen Fähigkeiten aussagen sollte! Leute
meines Jahrgangs müssten sich noch an die Country-Rock-Band „Wet
Willie“ erinnern - dort war Jimmy Hall Frontman und Haupt-Ideengeber.
Nachdem dies geklärt ist, zurück zum Thema. Es sieht so aus,
als versuche ich den Spaß, den ich beim Hören dieser CD gehabt
habe, intellektuell zu unterdrücken , fürchte ich. Ja ich hatte
schon immer ein Faible für Castros kehligen Gesang und hier sind
noch weitere 2 Front-Leute dabei, die die Angelegenheit weiter stimmlich
abrunden. Ihre Instrumente haben alle Beteiligten wohl gut im Griff ,
wer möchte das angesichts der Kooperation mit Wynans/Shannon/Layton
bezweifeln? Schließlich haben d i e die Wahl, mit wem sie arbeiten
wollen!
Kompositorisch verhält sich die Sache ähnlich. Hall’s
Kompositionen hatten mit „Wet Willie“ Charts-Platzierungen.
Jones bekam einen Titel über einen anderen Interpreten ebenfalls
in die Charts. Gut, ob das allein ein Qualitätsmerkmal ist - darüber
kann man streiten. Und wer wollte Castro’s Fähigkeiten auf
kompositorischen Gebiet ernsthaft herabwürdigen?! Also, bieten sich
beste Voraussetzungen für eine gelungene CD.
Und diese CD hält entschieden das, was das Lesen der „Linernotes“
verspricht: Beseeltes Zusammenspiel von echten Könnern, eine abwechslungsreiche
Songauswahl (Jeder durfte seine „Lieblingsstücke“ auswählen!!)
und saubere, gute Aufnahmetechnik (Telarc!!) und ein hörbarer Spaßfaktor
bei den Protagonisten dieser CD. Und überhaupt die Songauswahl.....!
Nicht nur die Tempi der Songs sorgen für Abwechslung. Trotz vorhandener
kompositorischer Talente hat man sich zusätzlich an die Interpretation
wahrer Klassiker „gewagt“. Die Version von B.B. Kings „Be
Careful With A Fool“ hält sich noch sehr eng an Johnny Winter’s
Interpretation aus den späten 60er Jahren (Kein Kunststück,
Tommy Shannon hatte bereits da mitgespielt!!), aber besonders die Interpretation
von „Help“ bereitet in ihrer „soulgetränkten“
Intensität selbst eingefleischten Beatles-Fans wie mir Freude.
James Brown’s „Good Good Loving“ braucht sich hinter
dem Original, wie auch einer Version, die ich einst von Robert Palmer
hörte, nicht zu verstecken. „Mammer Jammer“ schneidet
auch gegenüber dem Original von „Don & Dewey“ aus
den 60er Jahren nicht schlechter ab.
Das „Teil“ ist also definitiv eine Empfehlung wert, wenn auch
nicht für eingefleischte Blues-Puristen.
Vertrieb
über InAkustik; Bezug über den gutsortierten Fachhandel.
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04.12.2003
- sk -
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