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MICHAEL
BURKS
I smell Smoke
Gesamtzeit 51:46, 12 Titel, 2003, Alligator ALCD 4892
Gut
10 Jahre nach dem Tod des "Meisters” schieben sich die Gitarristen,
die sich stilistisch, manchmal auch gesanglich mehr oder weniger stark
an Albert King orientieren, wieder mehr in den Vordergrund. Neben Chris
Cain, dem früher eine sehr starke stilistische Nähe zu Robben
Ford nachgesagt wurde und der sich neuerdings "Master" King
ähnlich stark zu nähern scheint, ist dies auch und besonders
Michael Burks.
Und das ist schon, aber nicht nur, an der Wahl der Gitarre zu sehen. Wie
sein Vorbild spielt Michael Burks für alle deutlich sichtbar die
Gitarre in Gibson-Flying-V-Form. Was auch sonst!? Aber die Affinität
endet nicht nur an der Form der Gitarre, sondern erstreckt sich auch auf
die Art der vokalen Darbietung, der Stilistik des Gitarrenspiels, der
Songauswahl und speziell der Anlage der Arrangements. Doch es bleibt nur
bei einer Affinität, wenn auch bei einer sehr starken. Aber Michael
Burks bleibt auch stets "sein eigener Herr".
Worin er Albert King nicht folgen konnte (oder wollte), dafür hat
er eigenständige Wege gefunden, und das, was er problemlos übernehmen
konnte, hat er weiterentwickelt. Die Stimme gibt sich etwas variabler,
manchmal mehr in Richtung "gospelig" gehend, der Gitarrensound
teilweise noch "fetter" und dabei variabler. Burks spielt die
Gitarre nicht in "D-offen" gestimmt wie der "Meister"
und hat daher schon von vornherein mehr Möglichkeiten des harmonischen
Ausdrucks.
Gestützt wird das Ganze von Begleitern, die mit zum Besten gehören,
was Memphis (an guten Blues-Musikern ohnehin nicht gerade arm!) zu bieten
hat. Auch Chicagoer Blues-Musiker wie Jim Kahr haben schon gelegentlich
auf sie zurückgegriffen. Produziert wurde das Ganze von Jim Gaines
(u.A. S.R. Vaughan) und Bruce Iglauer (dem Chef von Alligator Records
selbst!), also Leuten, die ziemlich genau wissen was sie tun.
Daher versteht sich von selbst, wenn außer dem rein "musikalisch-handwerklichen"
auch die Songauswahl und die Aufnahmen selbst recht stimmig "von
der Hand" gingen. Wenn ich auch der Meinung bin, dass das Vorgängerwerk
noch "einen leichten Tick" runder war, würde ich sagen,
dass wir hier ein gutes, rundherum geglücktes Werk vorliegen haben,
das besonders für Liebhaber einer mehr modernen "Blues-Diktion"
richtig Spaß machen dürfte. Und eigentlich ist es sogar einen
Tick besser, weil mit mehr "Attacke" gespielt, als die letzte
CD meines derzeitigen Lieblingsgitarristen Chris Cain - zumindest, was
modernere Spielarten anbelangt!
Vertrieb
über InAkustik; Bezug über den gutsortierten Fachhandel.
Hier entlang
zur Website von Michael Burks..
04.12.2003
- sk -
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